Der Jugendstil

In das beständig expandierende Unternehmen wurde 1889 der Schwiegersohn von Ludwig von Schwarz, Philipp August Georg Freiherr von Frays (1857–1912) – der 1907 aus der Firma wieder ausschied – und in den folgenden Jahren die drei Söhne von Benedict von Schwarz, der Kaufmann Benno (1861–1920), der Chemiker Georg (1862–1906) und der Ingenieur Sigmund (1866–1941) aufgenommen. Jetzt war es die vierte Generation derer von Schwarz auf Artelshofen und Hirschbach, die ausnahmslos Sprösslinge aus bürgerlichen Kreisen nobilitierte: Benno ehelichte Lilly Beckh, Georg Helene Wiß und Sigmund Elfriede Schmidt.

Am 25. März 1898 wurde die Warenbezeichnung „Artistische Fayencen in moderner Art“ offiziell angemeldet. Damit konnte sich Nürnberg als Produktionsort zeitlich wie künstlerisch einen der vorderen Plätze im Bereich der angewandten Kunst des Jugendstils in Deutschland sichern, wie sich später herausstellen sollte.

Betrieblicher Hintergrund für diesen Erfolg war 1897 die Anstellung des Münchner Bildhauers Carl Sigmund Luber (1868–1934) als künstlerischen Leiter der „Fabrik artistischer Fayencen“ J. von Schwarz. Die ohnehin hohe Qualität der keramischen Erzeugnisse des gehobenen täglichen Bedarfs erfuhr in Unterglasurmalerei wie in Fadenrelieftechnik fortan eine handwerkliche Perfektion, die ihresgleichen suchte und im internationalen Wettbewerb bestehen konnte. (Nr. 11)